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Vor- und Nachteile der Geothermie

Nachdem in den beiden vorangegangenen Abschnitten, die Einsatzmöglichkeiten der Tiefengeothermie und der oberflächennahen Geothermie erörtert wurden, sollen auf dieser Seite einmal einige der Vor- und Nachteile der Nutzung der Erdwärme zur Energiegewinnung behandelt werden.

So können als Vorteile der Nutzung der Erdwärme folgende Punkte genannt werden:

a) Dauerhaft zur Verfügung stehende Energiequelle

Die Wärme im Inneren unserer Erde resultiert zu den größten Teilen aus Restwärme aus der Zeit der Erdentstehung, Wärme, die aus radioaktiven Zerfallsprozessen entsteht und der Sonneneinstrahlung auf die Erde.
Es ist nicht zu befürchten, dass diese Energiequelle in einem vorstellbarem Zeitraum versiegen wird und die Nutzung der Erdwärme kann somit dauerhaft betrieben werden.

b) Gute CO2-Bilanz

Sowohl bei der direkten als auch bei der indirekten Nutzung der Erdwärme zur Energieerzeugung wird unsere Atmosphäre nur wenig mit Kohlendioxid belastet, so dass die CO2-Bilanz bei der Nutzung von Erdwärme im Vergleich zu anderen Methoden der Energiegewinnung sehr gut ist.

c) Multiple Verwendungsmöglichkeiten

Mittels der Tiefengeothermie läßt sich zum Einen elektrischer Strom erzeugen und zum Anderen Wärme, zum Beispiel zu Heizzwecken, gewinnen.
Die oberflächennahe Geothermie ist neben der Wärmegewinnung dazu geeignet in den Sommermonaten zum Zwecke der Klimatisierung von Gebäuden verwendet zu werden. Die Einsatzmöglichkeiten der Geothermie sind somit sehr vielseitig.

Als Nachteile der Erdwärmenutzung sollten folgende Punkte nicht verschwiegen werden:

a) Teilweise aufwendige Vorarbeiten notwendig

Vor allem dann, wenn das für den jeweiligen Anwendungszweck erforderliche Temperaturniveau erst in tieferen Schichten der Erde gegeben ist, sind die Vorarbeiten, wie Bohrungen und das Einbringen von Wärmesonden, oftmals sehr aufwendig, so dass in einigen Fällen die Wirtschaftlichkeit in Frage gestellt ist.

b) Nicht überall realisierbar

An einigen Orten kann die Erdwärme selbst dann nicht genutzt werden, wenn die geologischen Voraussetzungen eigentlich günstig wären.
Dies begründet sich darauf, dass für das Einbringen von Wärmesonden oder Flächenkollektoren in das Erdreich relativ viel Platz benötigt wird, der oftmals nicht gegeben ist. So ist die geothermische Wärmegewinnung für Gebäude, dessen Grundstücke eher klein sind, oftmals nicht machbar.

c) Energiezufuhr für Wärmepumpen notwendig

Bei der Nutzung der oberflächennahen Geothermie, zum Zwecke des Beheizens von Häusern, ist der Einsatz von Wärmepumpen notwendig. Der Betrieb von Wärmepumpen kann aber nur über die Zufuhr von Energie (elektrischer Strom) realisiert werden.
Somit muß Energie eingesetzt werden, um die Erwärme für solche Zwecke nutzen zu können.
Die Gesamtbilanz von eingesetzter Energie zu gewonnener Wärmeenergie ist jedoch positiv.